Michelangelo Rising - 2003

Thomas Krüger: "Michelangelo rising", Gedichte. Pendragon Verlag Bielefeld 2003. ISBN: 978-3-93487-259-1 

Michelangelo rising

 

Sonettenkränze, Sonette, Oden, Gedichte in silbenzählenden Metren setzen Epochen und Sprachebenen miteinander in Beziehung. In den Gedichten dieses Bandes übt ein lakonischer, ironischer Tonfall Winkel- und Schachzüge durch die abendländische Kulturgeschichte. Die Rolltreppe im "Megastore" verbindet Himmel und Hölle. "Robinson Crusoe" sinniert als Raum-Schiffbrüchiger über den Verlust seiner Welt. Das "5-Tage-Ticket" nach England spiegelt Julius Cäsars Zug nach Britannien. Es sind Gedichte, in denen Alltags-Absurditäten einen Geschichtsverlauf zeichnen, der von höhlenmalerischen Gleichnissen und Agamemnon bis zu einem Computervirus namens Michelangelo verläuft.

 

die horen 211 - Heft III/03
"Die Dichter dürfen wieder intelligent sein, anspielungsreich, ja sogar gebildet. Das Epitheton ‚kopflastig' hat sich aus dem Vokabular der Kritiker endlich verabschiedet. Der Begriff ‚poeta doctus' ist nicht mehr Schimpfwort, sondern fast schon wieder Ehrentitel [...]. Intelligenz, die leichtfüßig daherkommt, Anspielungsreichtum, der nicht auftrumpft, bildung, die in ästhetischen Formen aufgehoben wird - das sind Elemente, die sich in der Lyrik nicht alle Tage finden. Aber doch in Thomas Krügers Debut Michelangelo rising..."
Harald Hartung

 

Süddeutsche Zeitung 16. Februar 04:
"...Sein erster, 2003 erschienener Gedichtband ‚Michelangelo rising' besticht durch formale Vollendung - jede Menge Sonette und Sestinen - und einen unangestrengten, ironisch gefärbten Gang durch die abendländische Kulturgeschichte. Alltagsabsurditäten - von Agamemnon über Michelangelo bis Dieter Bohlen - werden Bestandteile einer eigenwilligen, lakonisch-akrobatischen ‚Geschichtskurve'..."
Joachim Sartorius

 

Rheinische Post 17. April 04:
"...Während in den Überschriften immer wieder englische und französische Sprachfetzen als Pop-Elemente auftauchen, beginnt und endet der Band mit einem Sonettenkranz, also je 15 durch Anfangs- und Enzeile miteinander verbundenen Sonette. Dabei geht Krüger gekonnt lässig mit dieser klassischen Form um. Sogar alkäische Oden gelingen ihm formal und inhaltlich..."
Henning Heske