Sonett auf den Geist des Landes
Am Abend – wenn in allem Kuhverschnaufen
was Milch-der-Frühes ist, verborgen – bellt
ein Hofhund ohne Ort den Höfen, stellt
die Tatortdüsternis im Draußen, laufen
an Satellitenschüssel-Gülletraufen
die Melkmaschinen einer Innenwelt,
die Lebe-Nochs mit Leichen unterhält:
Dann mußt du dich mit RTL besaufen.
Du gehst ins Bett, das Dunkel will dir sein
ein suppend feuchtes kaltes Raucherbein.Du schläfst nicht ein. Du ziehst dich an in dir.
Du hinkst in Gummistiefeln um halb vier
durch schweren Lehm, aus dem ein blinder Meister
Gestalten formt wie dich – wie du, so heißt er.